So hat z. E. der Körper des entkräftetsten Wollüstlings im Momente der Ausschweifung seine höchste Harmonie erreicht; aber sie ist nur augenblicklich, und ein desto tieferer Nachlaß lehrt zur Genüge, daß Ueberspannung nicht Gesundheit war. (Quelle: Friedrich Schiller - Ueber den Zusammenhang der thierischen Natur des Menschen mit seiner geistigen / 2)
Was er über diese Linien hinaus sich erlaubt, ist Ueberspannung, und zu dieser eben wird er nur allzuleicht durch einen falsch verstandenen Begriff von Veredlung verleitet. (Quelle: Friedrich Schiller - Über naive und sentimentalische Dichtung / 7)
Diese Ueberspannung verdient also Zurechtweisung, nicht Verachtung, und wer darüber spottet, mag sich wohl prüfen, ob er nicht vielleicht aus Herzlosigkeit so klug, aus Vernunftmangel so verständig ist. (Quelle: Friedrich Schiller - Über naive und sentimentalische Dichtung / 7)